Skip to main content

Bild: © Michel Roggo - roggo.ch

Schwimmen bald Lachse in der Kleinen Emme?

Die Kleine Emme wird wieder fischgängig. Bislang versperrt das Kraftwerk Emmenweid Fischen den Weg von der Reuss in die Kleine Emme. Doch jetzt wird das Kraftwerk saniert, was auch ein Verdienst von Aqua Viva und WWF ist.

Das Kraftwerk Emmenweid versperrte den Weg von der Reuss in die Kleine Emme. Bild: Jag9889 – wikipedia.org (CC-BY-SA-4.0)

Im Rahmen der Verhandlungen zur Konzessionserneuerung des Kraftwerks Emmenweid haben sich Aqua Viva und WWF mit der CKW als Kraftwerksbetreiber auf den Bau von Wanderhilfen für den Fischauf- und -abstieg geeinigt. Damit machen sie den Weg frei für Wanderfische wie die Seeforellen und Äschen. Die Chancen stehen gut, dass irgendwann auch der Lachs wieder in der Kleinen Emme schwimmt.

Die Kleine Emme gehört zur Äschen- und Forellenregion. Kühle Wassertemperaturen, hoher Sauerstoffgehalt und viel Geschiebe bieten beste Lebensraumbedingungen. Das Kraftwerk Emmenweid macht den Fluss jedoch zur Sackgasse. Es liegt nur wenige Kilometer hinter dessen Mündung in die Reuss. So stossen beispielsweise Seeforellen, die vom Vierwaldstättersee über die Reuss aufsteigen, am Kraftwerk auf ein unüberwindbares Hindernis.


«CKW, WWF und Aqua Viva haben bei der Sanierung des Kraftwerks Emmenweid an einem Strang gezogen. Davon profitieren nicht nur Wanderfische wie die Seeforelle und zukünftig sogar der Lachs. Die Verhandlungen zeigen auch, wie Umweltorganisationen und Wasserkraftbetreiber konstruktiv zusammenarbeiten können.»

Esther Leitgeb, Bereichsleiterin Gewässerschutz bei Aqua Viva

Bereits 2018 wurde die Konzessionserneuerung für das Kraftwerk Emmenweid vom Kanton öffentlich aufgelegt. Der darin präsentierte Vorschlag für den Fischauf- und -abstieg entsprach jedoch nicht den gesetzlichen Anforderungen, so dass Aqua Viva und WWF Einsprache erhoben – unter anderem aufgrund der fehlenden Durchgängigkeit für grössere Fische über 80 Zentimeter. Die CKW zog daraufhin das Projekt zurück und setzte fortan auf einen offenen und konstruktiven Dialog mit den Umweltorganisationen. Am Ende stand eine gemeinsam unterzeichnete Vereinbarung, auf deren Grundlage das Projekt neu aufgelegt wurde. Aqua Viva und WWF werden diesem nun zustimmen.

Die CKW kann so mit dem Kraftwerk Emmenweid auch für die nächsten 80 Jahre Strom produzieren, ohne dabei wichtige Lebensräume für unsere heimischen Fischarten zu zerschneiden.

Aqua Viva im Einsatz für den Lachs

Aqua Viva setzt sich mit Projekten wie Fluss frei! für die Wiedervernetzung von Bächen und Flüssen ein, kämpft in Begleitgruppen für die Fischgängigkeit von Wasserkraftwerken und unterstützt Gemeinden und Kantone bei der Gewässerrevitalisierung. So schaffen wir vernetzte Lebensräume für Lachs und Co.

MEHR GEWÄSSERNEWS

JA zur Biodiversitätsinitiative am 22. September

Die Biodiversitätsinitiative, über die wir am 22. September abstimmen, ist eine riesige Chance dafür, dass in der Schweiz endlich wichtige Massnahmen für den Erhalt unserer Biodiversität ergriffen werden. Daher sagen wir JA zur Biodiversitätsinitiative.

Die Ökologische Infrastruktur: Jahrhundertprojekt für Mensch und Natur

Die Ökologische Infrastruktur ist ein Jahrhundertprojekt des Naturschutzes. Das vom Bundesrat beschlossene Lebensnetz für die Schweizer Biodiversität muss bis 2040 aufgebaut werden. Auch Fliessgewässer und Auen sollen ein wichtiger Bestandteil sein.

Neues Leben für den Mosbach

Familie Morf aus Thalheim an der Thur möchte auf ihrem Grundstück den Mosbach auf einem weiteren Abschnitt aus seiner unterirdischen Verbauung befreien und ihn wieder zum Leben erwecken – für Mensch und Natur. Aqua Viva finanziert das Vorprojekt im Rahmen des Projekts «Lebendiger Dorfbach».

«IG Lebendige Emme» gegründet

Revitalisierung, Hochwasserschutz, Sanierung Wasserkraft: An der Emme stehen wegweisende Entscheidungen an. 13 lokale Naturschutz- und Fischereiorganisationen haben sich deshalb zur Interessengemeinschaft Lebendige Emme zusammengeschlossen. Gemeinsam setzen sie sich für die Anliegen der Emme und ihrer Zuflüsse ein.

Wiederansiedlung der Europäischen Sumpfschildkröte

Die Europäische Sumpfschildkröte galt lange Zeit als ausgestorben. Nach Wiederansiedlungsprojekten in mehreren Kantonen können wir heute wieder einzelne Tiere und sogar erste Populationen beobachten. Es besteht sogar die Hoffnung, dass sich langfristig wieder stabile Bestände in der Schweiz etablieren.